Kampagnen

Information

Mit der JRK-Kampagne zu Jugendbeteiligung und Kinderrechten wollen wir gemeinsam Kinder und Jugendliche zu mehr aktiver Beteiligung und zur Wahrnehmung ihrer Rechte informieren, befähigen und ermutigen. Junge Menschen können im Verband und in der Gesellschaft noch viel mehr bewegen – bist du dabei? Damit möchten wir nicht nur junge Menschen ansprechen, denn es ist unsere Aufgabe als gesamte Gesellschaft, jungen Menschen viel mehr zu ermöglichen!

Alle Informationen über die Kampagne findest du aktuell hier.

 

Von diesem Zitat waren die Bundeskonferenz 2015 und die anwesenden Delegierten überzeugt und haben damit das neue Kampagnen-Thema festgelegt.

Die Kampagne startet Anfang Juni 2017 beim Supercamp und läuft bis Ende 2019.

In den drei Jahren werden wir mit dir gemeinsam forschen, was Menschlichkeit für dich, unsere Gemeinschaft und die Welt bedeutet.

Hierbei gibt’s keine vorgefertigten Antworten, kein richtig oder falsch – zusammen werden wir diskutieren und erleben, was Menschlichkeit heißt.

Die neue JRK-Kampagne ist als Mitmachkampagne konzipiert und fragt: „Was geht mit Menschlichkeit?“

Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität: Es geht darum, dass du dich mit den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung vertraut machst, Aktionen vor Ort startest und Freundschaften mit anderen Jugendlichen knüpfst – in deiner direkten Nachbarschaft und auf der ganzen Welt.

Und da nichts von heute auf morgen geht, haben wir für die kommenden drei Jahre auch drei Themenschwerpunkte: ICH – DU – WIR.

Zum Ende der Kampagne werden wir gemeinsam Vorschläge erarbeiten und unserem Verband und der Politik vorstellen.

Bei der neuen Kampagne vom JRK bist also du gefragt: Wir freuen uns auf deine Ideen und Beiträge, also: #wasgehtmit ?

Hier findest du noch etwas Inspiration in Sachen Mitmachen und alle Infos über unsere beiden Botschafter Graf Fidi und Bas van Rossum.

Werde aktiv und zeig, was in dir steckt!

2012 wurde die neue JRK-Kampagne mit einer Laufzeit von zwei Jahren gestartet: Sie beschäftigte sich mit dem Umgang mit den humanitären Konsequenzen des Klimawandels.

Klimawandel ist ein globales Phänomen und betrifft dementsprechend alle Menschen. Die Industriestaaten sind aber aufgrund ihrer Ressourcen deutlich weniger von den klimatischen Veränderungen betroffen als Menschen aus Entwicklungsländern. Ihnen wird schnell die Lebensgrundlage entzogen, z. B. wenn eine Dürre ausbricht oder wenn das marode Haus dem Unwetter nicht standhält.

Die Industriestaaten als Hauptverursacher des Klimawandels tragen daher bezüglich des Klimaschutzes eine besondere Verantwortung. Das JRK stellt sich in seinem Handlungsrahmen dieser Verantwortung. Die Kampagne verfolgte das Ziel, die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, wie der Klimawandel sich konkret auf Menschen auswirkt und welche geeigneten Hilfsmaßnahmen eingeleitet werden können.

Auch die DRK-Auslandshilfe wird künftig mehr in Projekte zu Katastrophenmanagement und –vorsorge investieren. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Klimaanpassung, d.h. betroffene Menschen werden gezielt geschult, um auf die klimatischen Bedingungen ihres Lebensumfeldes angemessen reagieren zu können.

Mit einer Reihe von Materialien – online und offline – und gezielten Aktionen sowie gesellschaftlichen Forderungen haben sich Jugendrotkreuzler_innen zum einen verbandsintern zum Klimawandel schlau gemacht und positioniert und sind zum anderen mit fundierten Informationen an die Öffentlichkeit getreten.
Dafür haben sich zwei Projektgruppen detailliert mit den Inhalten und Maßnahmen der Kampagne beschäftigt.

Kinder und Jugendliche müssen heute viele Anforderungen erfüllen. Nicht alle kommen damit zurecht. Deshalb will ihnen das Jugendrotkreuz mit dieser Kampagne zeigen, wie sie mit dem wachsenden gesellschaftlichen Druck konstruktiv umgehen können.

Gute Noten schreiben, die richtige Berufswahl treffen, Zeit für Freunde haben, immer gut drauf sein, mit den Eltern klar kommen, fit und sportlich sein, coole Klamotten tragen – all das versuchen Kinder und Jugendliche gleichzeitig zu bewältigen. All das setzt sie aber auch unter Druck, viele haben Zukunfts- und Versagensängste.
Mit der Kampagne „Deine Stärken. Deine Zukunft. Ohne Druck!“ wollen die Jugendrotkreuz-Organisationen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg Kinder und Jugendliche stärken, mit Druck konstruktiv umzugehen. Sie sollen die Möglichkeit erhalten, ihr Stärken ohne Druck zu entdecken und ihre Fähigkeiten zu testen. Gleichzeitig setzen sich JRKler/-innen dafür ein, den steigenden Druck kritisch zu hinterfragen und Kindern und Jugendlichen ein besseres Aufwachsen zu ermöglichen.

Aktionen und Unterrichtsmaterialien
Gruppenstunden, Straßentheater, Aktionstage, erlebnispädagogische Angebote  – Jugendrotkreuzler/-innen haben viele kreative Aktionen gestartet, um auf das Problem aufmerksam zu machen und um Kinder und Jugendliche zu stärken.
Für Schulen und Jugendgruppen bietet das JRK Unterrichtsmaterialien und Arbeitshilfen an – mit vielen Ideen, Spielen und Tipps zur Kampagne. Kinder und Jugendliche können an den Angeboten des JRK in allen vier Ländern kostenfrei teilnehmen.

Armut ist in Deutschland keine Randerscheinung mehr. Jedes siebte Kind ist mittlerweile arm. Ihnen wird dadurch schon früh der Weg in die Gesellschaft erschwert. Das wollen wir nicht hinnehmen. Deshalb machen wir uns seit 2004 für arme Kinder und Jugendliche in Deutschland stark.

Ausgangssituation

Besonders Kinder und Jugendliche sind immer häufiger von Armut betroffen. Als das Jugendrotkreuz 2004 die Kampagne „ARMUT: SCHAU NICHT WEG!“ startete, waren 37 Prozent der damals drei Millionen Sozialhilfeempfänger/-innen unter 18 Jahren alt. Jedes siebte Kind/jeder siebte Jugendliche lebte in einer Familie, die weniger als 50 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung hat.

Armut wirkt sich auf alle Lebensbereiche aus
Doch nicht nur das Einkommen spielt eine Rolle, denn Armut wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus. Arme Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche haben oft weniger soziale Kontakte und weniger Freunde, ihre Aussichten für die schulische und berufliche Ausbildung sind schlechter, sie leiden stärker unter körperlichen und seelischen Belastungen und haben weniger Freizeitmöglichkeiten, um solche Belastungen auszugleichen.

Das Jugendrotkreuz wollte diese Situation nicht länger hinnehmen. Drei Jahre lang hat sich der Verband deshalb mit Armut in allen Lebensbereichen auseinandergesetzt, hat seine Mitglieder mobilisiert, Aktionen und Projekte gestartet, Medien herausgegeben, das Gespräch mit politisch Verantwortlichen gesucht. Und darum gekämpft, dass Kinder- und Jugendarmut in Deutschland als Problem wahrgenommen und anerkannt wird.

Ziele und Ergebnisse

Die drei Ziele der Kampagne waren:
1. Wir wollten erreichen, dass in Deutschland Kinder- und Jugendarmut als Problem erkannt und breit darüber diskutiert wird. Wir wollten, dass in der Politik ein Umdenken stattfindet und mehr Ressourcen für Kinder und Jugendliche bereitgestellt werden.
2. Wir wollten arme Kinder und Jugendliche mit konkreten Projekten unterstützen, um vor Ort die negativen Folgen von Armut für junge Menschen zu verringern, z.B. durch kostengünstige Freizeiten, Ferienaktionen für Daheim-Gebliebene oder Sprachpartnerschaften für Migrantinnen und Migranten.
3. Wir wollten unseren eigenen Umgang mit Geld und Konsum im Jugendrotkreuz hinterfragen und erreichen, dass alle Kinder und Jugendliche die Angebote des Jugendrotkreuzes nutzen können, egal ob sie arm oder reich sind.

Ergebnisse
Alle 19 Landesverbände des Roten Kreuzes beteiligten sich an der Kampagne, in über 170 Städten fanden mehr als 300 größere Aktionen zum Thema statt. Mehr als 8500 Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter nutzten die Arbeitshilfe zur Kampagne. Mehrere Bundes- und unzählige Landes- und Kreiswettbewerbe standen unter dem Thema. Die beiden Unterrichtseinheiten „Ohne Moos nix los“ und „Reiches Land – arme Kinder“ gingen an 17 000 Schulen im gesamten Bundesgebiet. Über 7000 Mal wöchentlich wurde auf die Homepage www.schaunichtweg.de zugegriffen. Die Fotoausstellung „Ich sehe was, was Du nicht siehst“ war in insgesamt 20 Städten zu Gast.
Zahlen über Zahlen, die sehr eindrucksvoll belegen, wie sehr sich das Jugendrotkreuz engagierte, um dem Thema Kinder- und Jugendarmut in Deutschland eine Lobby zu verschaffen. Und darüber hinaus konkret Hilfe zu leisten – auch in Zusammenarbeit mit anderen Bereichen des Roten Kreuzes, aber auch zusammen mit der Schirmherrin Renate Schmidt, die zu der Zeit Bundesfamilienministerin war, den Botschaftern Jette Joop, Christian Berg und der Band „Die dritte Generation“ sowie einem wissenschaftlichen Kampagnenbeirat.

Bundesweite Aktionen und Highlights

März 2004: Auftaktveranstaltung
Der Startschuss zur Kampagne fiel vom 26. bis 28. März 2004 im fränkischen Lichtenfels. Drei Tage lang wurden rund 100 Jugendrotkreuzlerinnen und Jugendrotkreuzler aus ganz Deutschland zu M-Teams – M wie Multiplizieren, Mitmachen, Motivieren - ausgebildet. Anschließend brachten sie die Kampagne in ihren Landes- und Kreisverbänden ins Rollen.

April bis Juni 2004: Kampagnen-Wettbewerb
Beim Wettbewerb „Schau nicht weg – zeig was du siehst!“ ging es nicht darum, arme Kinder vor die Kameralinse zu zerren, sondern zu zeigen, was faul in Deutschland ist, wie sich Armut auswirkt, in welchen Bereichen sie zu finden ist. Bilder, Texte, Gedichte und mehr waren willkommen, die Sieger wählte eine Jury mit Jette Joop aus.

Januar 2005: Fotoausstellung „Ich sehe was, was du nichts siehst“
Nachwuchsfotografen des Berliner Lette-Vereins, einer bekannten Ausbildungsstätte für Fotodesigner, gaben dem Alltag von armen und Kindern und Jugendlichen in 120 Bildern ein Gesicht. Nach der Vernissage im Museum für Kommunikation Berlin mit rund 500 Gästen tourte die Ausstellung mit Erfolg durch zahlreiche Landes- und Kreisverbände.

März 2005: Positionspapier „Armut: Tu was!“
Auf der Grundlage der drängendsten Probleme hat das gesamte JRK Forderungen an Politik und Gesellschaft zur Verbesserung der Lebenssituation von armen Kindern und Jugendlichen aufgestellt und auf dem Bundesdelegiertentag 2005 in Saarbrücken beschlossen. Aspekte aus den Themenbereichen Freizeit, Gesundheit, Schulden, Bildung und Wohnumfeld griffen die Delegierten auf der Basis des politischen Meinungsbildungsprozesses „Sehen-Hören-Mitreden“ auf und arbeiteten sie in Workshops zu Forderungen und Selbstverpflichtungen aus.

Mai 2005: Aktionstag
Unter dem Motto „Kinder brauchen Zukunft“ machte sich am Weltrotkreuztag 2005 das Jugendrotkreuz gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz bundesweit für arme Kinder und Jugendliche stark. In mindestens 70 Kreisverbänden liefen Aktionen, um lautstark Chancengleichheit für alle junge Menschen einzufordern.

Mai 2005: Bundestagsfrühstück
Rund 60 Bundestagsabgeordnete waren beim 15. "Rotkreuz-Frühstück" am 12. Mai 2005 dabei. Das alljährliche Zusammentreffen ist mittlerweile eine Art parlamentarischer Tradition und dient dem Gedankenaustausch zwischen Politikern und Rotkreuzlern über aktuelle Rotkreuz-Aktivitäten, wozu 2005 natürlich „ARMUT: SCHAU NICHT WEG!“ gehörte. Bundesleiterin Birgit Hantzsch stellte die Kampagne vor.

November 2005: Blickpunkt Kampagne
Austauschen und noch einmal Feuerfangen – die beiden Hauptinhalte des „Blickpunktes Kampagne“ in Berlin. Rund 65 M-Teamerinnen und M-Teamer fanden sich eineinhalb Jahre nach Kampagnenstart erneut zusammen, berichteten von Aktionen, tauschten Erfahrungen aus und informierten sich über neue Fakten. Ganz wichtig dabei: die Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit zur noch stärkeren Verbreitung des Positionspapiers. Der Blickpunkt bildete den Abschluss der Kampagnenaktionen auf Bundesebene, war aber genauso Anlass für die Teilnehmer aus den Kreis- und Landesverbänden, noch einmal durchzustarten.

Juni 2006: Gespräch mit Bundesfamilienministerin
Kinder- und Jugendarmut in Deutschland nicht nur zum Thema machen, sondern auch politisch Lösungen anstoßen – so ist es in den Zielen formuliert. Auf Vermittlung von DRK-Präsident Rudolf Seiters gelang das auf höchster Ebene: Am 28. Juni 2006 waren Jugendrotkreuzler bei Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen zu Gast, stellten die Kampagne vor und überreichten ihr das Positionspapier.

März 2007: Offizieller Abschluss
Auf dem Bundesdelegiertentag 2007 in Münster wird die Kampagne offiziell mit einem Rückblick und der Präsentation der Dokumentation abgeschlossen.

Gewalt hat viele Gesichter. Ob Mobbing in der Schule, Jackenabziehen beim Sport oder Schlägereien auf offener Straße: Gewalt ist an der Tagesordnung. Doch mit Gewalt löst man keine Probleme. Mit unserer Kampagne haben wir uns dafür eingesetzt, dass Konflikte offen und nicht mit Faust oder Messer ausgetragen werden.

 

Ausgangssituation

Die zunehmende Gewaltbereitschaft ist zu einem großen Problem unserer Gesellschaft geworden. Mobbing in der Schule, Pöbeleien in der S-Bahn und Jackenabzieherei im Jugendclub stehen an der Tagesordnung. Immer weniger Kinder und Jugendliche sind in der Lage, Konflikte gewaltfrei auszutragen. Dabei sind Konflikte grundsätzlich nichts Negatives, schließlich sind sie Anlass und Möglichkeit, andere Meinungen wahrzunehmen, Anschauungen zu überdenken und das eigene Tun zu verändern. Aber immer häufiger werden sie unterdrückt oder mit Gewalt beantwortet, statt offen ausgesprochen. Um dagegen etwas zu tun, hat das Jugendrotkreuz im Mai 2001 unter dem Motto "Bleib‘ COOL ohne Gewalt!" eine bundesweite Kampagne zum Thema Gewaltprävention gestartet.

Ziele und Ergebnisse

Mit der Kampagne wollten wir folgende Ziele erreichen:

1. Kinder und Jugendliche für das Thema Gewalt sensibilisieren,
2. die konstruktive Konfliktfähigkeit von Jugendlichen fördern,
3. Handlungsmöglichkeiten entwickeln, die eine Alternative zu Gewalt darstellen,
4. die Bildung von Netzwerken fördern, die Hilfen für Betroffene anbieten.
Im Rahmen der Kampagne haben wir beispielsweise ein bundesweites Streitschlichter-Programm entwickelt, bei dem wir Kindern und Jugendlichen zeigen, wie sie Streitigkeiten auch ohne Prügel und Hass-Parolen schlichten können. Dieses Programm haben wir nicht nur in unseren Gruppenstunden durchgeführt, sondern auch in die Schulen gebracht. Schüler/-innen können sich dort zu Streitschlichtern ausbilden lassen und vermitteln dann bei Konflikten zwischen Mitschülern.

Aktionen und Highlights

Februar 2001
Die Broschüre „Recht gegen Rechts“ erscheint – die Erstauflage von 40.000 Exemplaren ist nach nur drei Monaten vergriffen.

Mai 2001
170 Jugendrotkreuzler/-innen aus dem ganzen Bundesgebiet geben bei der Auftaktveranstaltung in Berlin den offiziellen Startschuss für die Kampagne.

Juni 2001
Das Jugendrotkreuz führt zusammen mit 20th Century Fox ein Gewinnspiel zum Film "Men of honor" durch, an dem sich über 500 Jugendliche und junge Erwachsene beteiligen. Hauptgewinn: eine private Kinovorstellung des Films, zu der der Gewinner bis zu 50 Freunde mitbringen darf.

Juli 2001
Premiere des Videos „Respekt“, das das JRK eigens für die Kampagne gedreht hat, in einem Kino der Hackeschen Höfe in Berlin; 150 Schüler/-innen und Jugendrotkreuzler/-innen schauen sich den Film an und liefern sich danach eine hitzige Diskussion; DRK-Botschafter Uwe Hübner moderiert die Veranstaltung.
Der Mal- und Fotowettbewerb „Gesichter der Gewalt“ startet. Rund 900 Kinder und Jugendliche nehmen daran teil.

August 2001
Kampagnen-Botschafterin Jeanette Biedermann erspielt bei der Sendung „Speed“ auf Pro 7 4000 Mark und spendet sie dem Jugendrotkreuz zur Finanzierung von Kampagnen-Aktionen.

September 2001
Die Unterrichtseinheit "Wege aus der Gewalt - Schule packt's an" wird an 17.000 Schulen im ganzen Bundesgebiet verschickt.  
Das "Jeanette Biedermann-Gewinnspiel" startet, über 500 Leute aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligen sich daran.

Oktober 2001
Hartmut Engler, Sänger der Band PUR, kürt zusammen mit JRK-Bundesleiterin Ulrike Würth die Gewinner des Mal- und Fotowettbewerbs.

Februar 2002
Präsentation der Kampagne bei der Bildungsmesse „Didacta“ in Köln.

April 2002
Bei einem bundesweiten Aktionstag präsentieren über 80 JRK-Gruppen die Kampagne in der Öffentlichkeit. Im Rahmen des Aktionstages werden u.a. 6.631 Postkarten gestaltet, die sich mit dem Thema Gewalt beschäftigen. Kante an Kante gelegt bedecken die Karten eine Fläche von 101 m²; der Eintrag ins Guiness-Buch ("größte Postkarte der Welt") der Rekorde scheitert nur knapp.

Mai 2002
Jugendrotkreuzler/-innen präsentieren die Kampagne auf der „Delicious Tour“ von Jeanette Biedermann.

Juli 2002
Das Internationale Erste Hilfe-Turnier in Stuttgart, an dem Jugendliche und junge Erwachsene aus 19 Nationen teilnehmen, steht unter dem Motto "Keep Cool -Stop Violence". Alle Delegationen erhalten Postkarten vom Aktionstag, um die Botschaft "Bleib' COOL ohne Gewalt!" über Ländergrenzen hinweg bekannt zu machen und den Aufbau von (Brief-) Freundschaften zu fördern. Symbolisch werden 99 Luftballons mit Postkarten auf die Reise geschickt.

September 2002
Die Unterrichtseinheit "Bleib' COOL ohne Gewalt! - Wege zur Konfliktlösung" wird bundesweit an 17.000 Schulen verschickt.
Das JRK präsentiert die Kampagne bei der Jubiläumsparty der Berliner Promi-Kneipe "Ständige Vertretung". Die Gäste spenden mehr als 6000 Euro für das Jugendhaus Faktotum in der Nähe von Dresden, das bei der Elbeflut stark beschädigt wurde. Das Geld ist für die inhaltliche Arbeit des Hauses, besonders für den Bereich Gewaltprävention, bestimmt.

Oktober 2002
Jugendliche schreiben beim Bundeswettbewerb in Chieming Briefe an Bundeskanzler Gerhard Schröder und fordern ihn auf, sich stärker für Gewaltprävention einzusetzen.

März 2003
Der Bundesdelegiertentag beschließt einen Maßnahmenkatalog zur Verankerung des Themas Gewaltprävention im Jugendrotkreuz.

April 2003
Präsentation der Kampagne bei der Bildungsmesse in Nürnberg.

Juni 2003
Die Zeitschrift "spielen und lernen" belohnt das JRK für seine Kampagne "Bleib' COOL ohne Gewalt!" mit dem "Raben des Monats" - einer Auszeichnung für kinderfreundliche, nachahmenswerte Aktionen.

Auch wenn die Rekrutierung von Kindersoldaten weltweit verboten ist, werden in einigen Ländern immer noch Kinder verschleppt und in der Armee oder von bewaffneten Gruppen als Handlanger missbraucht. Deshalb haben wir uns mit unserer Kampagne „Youth must act“ von 1999 bis 2001 dafür stark gemacht, dass Kinder überall auf der Welt friedlich aufwachsen können.

Ausgangssituation

1999 werden weltweit mehr als 300.000 Kinder und Jugendliche als Kindersoldaten missbraucht. Sie werden zum Teil legal rekrutiert, zum Teil gegen ihren Willen entführt oder erpresst. Immer wieder werden Kinder gezwungen, ihre eigenen Familien zu erschießen, damit ihnen jede Möglichkeit zur Rückkehr in die vertraute Umgebung versperrt ist. Alkohol und Drogen sollen sie willig machen. Bevor sie an die Front geschickt werden, sind Einsätze als Boten, Träger oder Spione üblich. Aufgrund ihres geringen Körpergewichts werden sie außerdem häufig zum Räumen von Minenfeldern gezwungen, eine Aufgabe, bei der sehr viele Kinder schwer verletzt werden oder sterben. Auch Mädchen werden - wenn auch in geringerer Zahl als Jungen - eingezogen. Sie müssen in der Regel nicht an der Front kämpfen, sondern den Soldaten im Lager als Köchinnen oder Prostituierte dienen. Leib und Leben dieser Kinder sind extrem gefährdet. Auch Jahre nach ihrem Einsatz als Kindersoldaten leiden sie schwer an den physischen und psychischen Traumata, so dass eine Rückkehr in ein ziviles Leben kaum möglich ist.
1999 ist die Rekrutierung von Jugendlichen unter 18 Jahren rechtlich gestattet. Das "Internationale Übereinkommen über die Rechte des Kindes", die sog. "Kinderkonvention" von 1989, erlaubt in Artikel 38 Absatz 2, den Einsatz von 15-Jährigen als Soldaten. Das ist viel zu jung, finden zahlreiche Staaten. Auch das Internationale Rote Kreuz spricht sich dafür aus, das Mindestalter auf 18 Jahre anzuheben. Sowohl das Internationale Komitee vom Roten Kreuz als auch die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften nehmen aktiv an einer Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen teil, die sich für die Einrichtung eines Zusatzprotokolls zur UN-Kinderrechtskonvention stark macht; Ziel ist es, die Rekrutierung von Kindern unter 18 Jahren und ihre Teilnahme an bewaffneten Konflikten zu verbieten.

Ziele und Ergebnisse

Die Rekrutierung von Kindern unter 18 Jahren und ihrer Teilnahme an bewaffneten Konflikten soll verboten werden.
Wir wollen betroffenen Kindern und Jugendlichen helfen.
Wir wollen sowohl unsere Mitglieder als auch die externe Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam machen.
Seit dem 12. Februar 2002 ist ein Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention in Kraft, das die Rekrutierung von unter 18-Jährigen verbietet. Kindersoldaten sind damit illegal und dürfen nicht mehr in bewaffneten Konflikten eingesetzt werden. Dass das Protokoll zustande kam und in Kraft getreten ist, ist auch zum Teil der Erfolg des JRK. Gemeinsam mit anderen Nichtregierungsorganisationen, beispielsweise terre des hommes oder UNICEF, haben wir uns auf nationaler und internationaler Ebene für das Verbot von Kindersoldaten eingesetzt. 1999 und 2000 haben Jugendrotkreuzler/-innen in ganz Deutschland beispielsweise Postkarten an verantwortliche Politiker des Deutschen Bundestages geschrieben und sie aufgefordert, sich für das Verbot von Kindersoldaten stark zu machen. Auch dieses Engagement hatte schließlich Erfolg: im September 2004 wurde das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention endlich auch von Deutschland ratifiziert, d.h. in deutsches Recht umgewandelt. Leider blieb die Bundesregierung dabei hinter der "straight eighteen"-Forderung zurück und verständigte sich darauf, das Mindestalter für den freiwilligen Dienst bei der Bundeswehr bei 17 Jahren zu belassen. In einem Schreiben versicherte Bundesfamilienministerin Renate Schmidt der JRK-Bundesleitung, sich dennoch weiterhin für die Anhebung des Mindestalters auf 18 Jahren einzusetzen.
Um betroffenen Kindern und Jugendlichen zu helfen, haben wir Spenden für ein Straßenkinderzentrum in Kigali (Ruanda) gesammelt, in dem ehemalige Kindersoldaten betreut werden. Und die Öffentlichkeit und unsere Mitglieder haben wir bei verschiedenen Veranstaltungen, durch zahlreiche Publikationen und Materialien und Pressemitteilungen immer wieder auf die schreckliche Situation der Kindersoldaten aufmerksam gemacht.

Das Hilfsprojekt: ein Straßenkinder-Zentrum in Ruanda

Von 1999 bis 2004 haben deutsche Jugendrotkreuzler/-innen ein Straßenkinder-Zentrum in Kigali (Ruanda) mit Spenden unterstützt. Im "Centre de la Jeunesse"; bekommen Kinder, die durch den Bürgerkrieg in Ruanda ihre Familien verloren haben oder als Kindersoldaten missbraucht wurden, Hilfe: Sie können hier eine Ausbildung machen, werden später bei der Suche nach einem Arbeitsplatz unterstützt und lernen spielerisch, wieder ein Leben ohne Gewalt und Drogen zu führen. Viele Kinder finden mit Hilfe des Straßenkinder-Zentrums den Weg zurück in ihre Familien.
Mit dem Spendengeld aus Deutschland - insgesamt über 14.000 Euro - konnte das Straßenkinder-Zentrum Fischteiche und Ställe anlegen sowie Hasen, Enten und Gymnastikgeräte kaufen. Die Straßenkinder haben außerdem 250 Legehennen angeschafft, die sie eigenständig versorgen und deren Eier sie verkaufen. Mit dem Erlös kann das Zentrum ihnen ein kleines Einkommen zahlen und seine eigenen Finanzen langfristig stabilisieren.

Aktionen und Highlights

September 1998
Jugendrotkreuzler/-innen nehmen am UNICEF-Gespräch mit dem Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs für Kinder in bewaffneten Konflikten, Olara A. Otunnu, zum Thema Kindersoldaten in Bonn teil. Anlass ist der Weltkindertag.

Dezember 1998
JRKler/-innen treffen sich mit Vertretern des Auswärtigen Amtes und terre des hommes in Bonn zu einem Arbeitsgespräch.

Januar 1999
Auftaktveranstaltung der Kampagne in Merl mit über 80 Jugendrotkreuzler/-innen aus dem ganzen Bundesgebiet.

Februar 1999
JRKler/-innen treffen sich mit Vertretern von UNICEF und weiteren Nicht-Regierungs-Organisationen in Köln zur Abstimmung des weiteren gemeinsamen Vorgehens.

April 1999
Treffen mit Vertretern des Ausschusses für Menschenrechte in Bonn.

Juni 1999
Der Deutsche Bundestag dankt während der entwicklungspolitischen Debatte dem Deutschen Jugendrotkreuz namentlich für sein Engagement gegen den Einsatz von Kindern als Soldaten in bewaffneten Konflikten.

November 1999
Bundesweiter Aktionstag zum 10. Jahrestag der UN-Kinderrechtskonvention in Berlin; auch in vielen anderen Städten finden Aktionen statt.

Dezember 1999
DRK-Botschafter Uwe Hübner setzt sich im Rahmen seiner ZDF-Hitparadentournee für die Kampagne ein. JRK-Gruppen vor Ort unterstützen die Aktionen mit Infoständen.
Jugendrotkreuzler/-innen übergeben im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder 4.000 Postkarten mit Unterschriften für das Verbot von Kindersoldaten an die Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul.

März 2004
Die Delegierten des Bundesdelegiertentags beschließen eine Resolution gegen den Einsatz von Kindersoldaten und sprechen sich für die Ratifizierung des Zusatzprotokolls zur UN-Kinderrechtskonvention aus. Die JRK-Bundesleitung fordert daraufhin die Bundesregierung in einem Schreiben auf, das Zusatzprotokoll rasch in deutsches Recht umzusetzen.